Montag, 22. Oktober 2012

Zusammenfassung vom der Woche des 15.10.12 bis 19.10.12

Dienstag, 16.10.12

Am Anfang der Stunde haben wir beschrieben,
was auf einer Karte des OH-Projektors zu erkennen war.
Dabei handelte es sich um die Flucht der Exilanten ins europäische Ausland zwischen 1933-1938,
Sie flohen besonders nach Grobritanien, in Spanien waren sie eher die Minderheit nicht zuletzt, da dort der Bürgerkrieg tobte und die Faschisten dabei waren zu gewinnen.

Um ins Ausland zu gelangen gingen sie oftmals zu Fuß, fuhren mit Schiffen, wurden von LKW's mitgenommen oder durch Fahrten mit Zügen. Sie mussten darauf achten, dass sie die Verkehrsmittel wechseln um keinen Helfer zu gefährden. Eine weitere Schwierigkeit auf der schon gefährlichen Reise waren die Papiere, welche sie brauchten um ins Ausland zu gelangen (Legalisierung der Flucht).

Nach diesem Einstieg wurde stichpunktartig angesagt, was wichtig für die Referate unserer,
und zugeteilten, Autoren ist :
  • welche Fluchtwege wurden zurückgelegt
  • welche Begegnungen
  • Perspektive (wie fühlt man sich als Exilant)
  • hohe Gesprächsform
  • bildlich gestalten
  • in die Person hineinversetzen

Anschließend beschäftigten wir uns mit einigen Inhalten
aus dem Leben von Bertold Brecht:
  • in Augsburg geboren / in protestantischer Bewegung aufgewachsen
  • flüchtete in den Norden (Dänemark) , fühlte sich dort warscheinlich am dichtesten verbunden
  • war ein Frauenheld 
  • begegnete 1915 seiner ersten großen Liebe
  • war nicht stetig (hatte schnell zwei Frauen)
  • hat 1918 bei der November Revolution "mitgemischt", führte zu Kontakt mit Kommunisten
  • 2.Standbein: das Theater arbeitete dabei mit erfolgreichen Regisseuren
  • Theater: abstrakt und schwer verständlich, wichtigste Stücke: Baal, Trommel in der Nacht
 Vom Klettern in Bäumen   (1913-1926)

Wenn ihr aus eurem Wasser steigt am Abend -
Denn ihr müßt nackt sein und die Haut muß weich sein -
Dann steigt auch noch auf eure großen Bäume
Bei leichtem Wind.
Auch soll der Himmel bleich seit.
Sucht große Bäume, die am Abend schwarz
Und langsam ihre Wipfel wiegen, aus!
Und wartet auf die Nacht in ihrem Laub
Und um die Stirne Mahr und Fledermaus!
Die kleinen harten Blätter im Gesträuche
Zerkerben euch den Rücken, den ihr fest
Durchs Astwerk stemmen müßt; so klettert ihr
Ein wenig ächzend höher ins Geäst.
Es ist ganz schön, sich wiegen auf dem Baum!
Doch sollt ihr euch nicht wiegen mit den Knien!
Ihr sollt dem Baum so wie sein Wipfel sein:
Seit hundert Jahren abends: Er wiegt ihn.

Zuletzt standen uns vier Gedichte von Bertold Brecht zur Auswahl (Als ich ins Exil gejagt wurde,
das Lied vom Sa-Mann, Das Lied vom Anstreicher Hitler, die Auswanderung der Dichter)
welche wir zunächst in Gruppen wie folgt bearbeiteten:
  • worum geht es in dem Gedicht
  • was schließen wir daraus (auf Brecht bezogen)
  • gibt es schon Anhaltspunkte für Abgang ins Exil


Ein Beispiel Gedicht meiner Gruppe (Kevin,Cassandra,Saskia)

 Das Lied vom Anstreicher Hitler
1
Der Anstreicher Hitler
Sagte: Liebe Leute, lasst mich ran!
Und er nahm einen Kübel frische Tünche
Und strich das deutsche Haus neu an.
Das ganze deutsche Haus neu an.

2
Der Anstreicher Hitler
Sagte.Diesen Neubau hat's im Nu!
Und die Löcher und die Risse und die Sprünge
Das strich er alles einfach zu.
Die ganze Scheiße strich er zu.

3
O Anstreicher Hitler
Warum warst du kein Maurer? Dein Haus
Wenn die Tünche in den Regen kommt
Kommt der Dreck drunter wieder raus.
Kommt das ganze Scheißhaus wieder raus.

4
Der Anstreicher Hitler
Hatte bis auf Farbe nichts studiert
Und als man ihn nun eben ranließ
Da hat er alles angeschmiert.
Ganz Deutschland hat er angeschmiert.


Mittwoch, 17.10.12

Am Mittwoch haben wir uns wieder mit unseren Autoren befasst.
Zuerst stellte jeder Schüler seinen Autor kurz in der Klasse vor, damit man einen kleinen Einblick
von allen gewinnt. Danach wurden wir in Gruppen eingeteilt, welche sich auf die Autoren im jeweiligen
Ausland bezogen.

USA: Ernst Block, Franz Werfel, Rose Ausländer, Lion Feuchtwanger
Frankreich: Heinrich Mann, Joseph Roth
Skandinavien: Kurt Tucholsky
Südamerika: Carl Zuckmeyer, Stefan Zweig, Anna Seghers

In den Gruppen führten wir ein kleines Rollenspiel durch,
Wir (die Exilanten) trafen uns in einem Cafe und unterhielten uns über unser Leben,
insbesondere über die Erlebnisse und das Leben im Exil.
 

Freitag, 19.10.12

Das Ziel, worauf wir seit Freitag hinarbeiten ist ein kommentierter Lebenslauf von Bertolf Brecht,
dieses ist in folgende Punkte gegliedert:
  • wie hat sich Brechts Haltung im Laufe des Exils verändert ?
  •  hat er versucht etwas zu bewirken, wenn ja, was ?



Um diesem Ziel näher zu kommen
haben wir angefangen unsere Gedichte in der Klasse auszuwerten,
wir haben mit dem Gedicht "Als ich ins Exil gejagt wurde" begonnen.


Folgendes haben wir heraus gefunden:

Auffallend sind hier die Enjambements wie in Zeile 17 und 18,
"Als Verräter
Ihrer Anschläge" ,
auf dieses Ende mündet das gesamte Gedicht.
Es ist eine Hypotaxe in Zeile 5 zu erkennen, dabei setzt der Verstand aus, Bertold Brecht trifft durch diesen verschlüsselten, langen Satz die Aussage, dass es keine Anzahl von Worten gäbe,
welche ausreichen würde um das, was passiert ist zu beschreiben.
Zusätzlich verdeutlicht er damit die Anstrengung dieser Zeit,
denn der Leser hat keine Zeit sich auszuruhen.
Brecht schildert mit diesem Gedicht Gründe und Kritik am Millitarismus,
zusätzlich warnt er vor einem neuen Krieg.

Bewertung: 
Brecht durchschaut deutlich die Absichten der nationalistischen Regierung,
nämlich die Kriegsvorbereitung trotz aller Friedensbekenntnisse.

Am Ende der Stunde haben wir noch einen doppelseitigen
Lebenslauf des Bertolt Brechts bekommen.



Das war meine Wochenzusammenfassung vom 15.10.12-19.10.12,
falls ihr etwas zu ergänzen habt sagt mir bescheid oder kommentiert meinen Beitrag.
Liebe Grüße,
Saskia